Die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn fand in diesem Jahr in Horhausen statt, einer Gemeinde mit etwa 300 Einwohnern, ganz im Norden des Rhein-Lahn-Kreises gelegen. Ortsbürgermeister Ralf Schmidt bezeichnete in seinen Grußworten an die Versammlungsteilnehmer die Feuerwehr als eine tragende Säule der Dorfgemeinschaft. Für ein positiv gelebtes Miteinander in Horhausen nannte er als Beispiel die Mitgliedschaft der einzigen Frau in der örtlichen Feuerwehreinheit und die ihres Bruders, beide geboren in Afghanistan.

Etwa 120 Feuerwehrleute konnte Michael Dexheimer, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn, im Dorfgemeinschaftshaus der Gemeinde begrüßen. Dexheimer berichtete den Delegierten von der Arbeit seines Verbandes aus der Zeit seit der letzten Delegiertenversammlung.

Auszugsweise seien hier erwähnt die Anschaffung von drei Roll-Ups für Werbezwecke, die von örtlichen Einheiten nachgefragt werden können. Der Kauf eines zweiten Anhängers zum Transport der Materialien, die zur Durchführung der Wettbewerbe des Verbandes benötigt werden. Die Beschaffung eines Feuerlöschtrainers für Schulungs- und Ausbildungszwecke. Die Erweiterung der Informationsmöglichkeit durch die Einführung eines Newsletter. Weiterhin die Beibehaltung und nach Möglichkeit die Ausweitung des Seminarangebotes.

Den Ausführungen des Vorsitzenden schloss sich der Bericht des Geschäftsführers Markus Hies, an. Er gewährte weitere Einblicke in die Verbandsarbeit und konnte ganz zu Beginn seines Berichtes eine Steigerung der Mitgliederzahl auf 12 734 vermelden. Die Verbandsführung gab ihrer Freude Ausdruck, zukünftig im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung von Einsatzkräften mit der Fachklinik Katzenelnbogen zusammenzuarbeiten. Dipl.- Psychologe Martyn Lawson war nach Horhausen gekommen, um sich und seine zukünftige Arbeit mit dem KFV einem erweiterten Personenkreis vorzustellen.

Beim Tagesordnungspunkt “Grußworte der Gäste“ war Landrat Frank Puchtler traditionsgemäß der erste Redner. Er dankte seinen Feuerwehrleuten für ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Schutze und Wohl der Bevölkerung, aber auch den Arbeitgebern für die Freistellung der Leute bei Alarmierungen. Im Hinblick auf die Personalsituation bei den Feuerwehren wies er auf die Möglichkeit einer Verlängerung der Dienstzeit über das 63. Lebensjahr hinaus, hin. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband . Besonders wichtig war für Landrat Puchtler, dass von der Bevölkerung auch der nötige Respekt, Anerkennung und eine gebührende Wertschätzung für die Arbeit, den Feuerwehren entgegengebracht wird.

Anschließend sprach Claudia Schäfer, Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Diez. In ihren Grußworten wurde deutlich, dass ihr die politische Verantwortung in Bezug auf finanzielle Mittel zur Ausstattung von Gerätehäusern und der Beschaffung von Ausrüstung sehr am Herzen liegt. Die Verantwortlichen in der Politik sollten wissen, wie wichtig es ist zuzuhören und Dinge ernst zu nehmen, sowie auf die positiven und negativen Erfahrungen der Feuerwehrleute angemessen zu reagieren und dies nicht nur auf kommunaler, sondern auch auf Landesebene. An die handelnden Politiker und die Verantwortlichen in den Verwaltungen richtete sie den Appell: „ Wir sind vertrauenswürdig wenn wir unseren Worten Taten folgen lassen“. Dem Kreisfeuerwehrverband dankte sie für die bisherige gute Zusammenarbeit.

Kreisfeuerwehrinspekteur Guido Erler informierte in seinen Grußworten die Versammlungsteilnehmer über Gesetzesänderungen und Neuerungen. Als fachlicher Berater des Landrates in überörtlicher Hilfe von Feuerwehr und Katastrophenschutz ist es seine, oftmals nicht einfache Aufgabe, diese gesetzlichen Vorgaben umzusetzen. Angesprochen wurde auch von ihm ein neues Konzept, das für den Gefahrstoffzug des Kreises ausgearbeitet wurde und sich in der Umsetzung befindet. Dem KFV sprach er ein Lob für dessen Vortragsreihe aus.

Auch Marcus Grün, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Diez und Bürger von Horhausen richtete Grußworte an die Versammlung, ebenso wie der Wehrführer der örtlichen Einheit, Timo Schmidt. Den Grußworten der Gäste folgten die Berichte der Fachbereichsleiter. Hartmut Meffert sprach für die Alterskameradschaft. Er berichtete von der Vorstandarbeit während der Vorbereitungen zum jährlichen Treffen auf Kreisebene, das in diesem Jahr in Oberneisen stattfand. Das Treffen wurde im Kameradenkreis sehr positiv bewertet, was auch die Zahl von 120 Teilnehmern belegt. Bereits jetzt gibt es Sondierungsgespräche für das Treffen 2020 am 16. Mai in Nastätten.

Die beiden jährlich vom Kreisfeuerwehrverband durchgeführten Veranstaltungen, Fahrer- und Feuerwehrwettbewerb, stellte Fachbereichsleiter Holger Quint vor. Er lobte die gute Zusammenarbeit von den Feuerwehreinheiten mit dem Verband. Dass dies die ausrichtenden Wehren auch so empfanden zeigt die Bereitschaft der Einheit Filsen, nach dem ersten erfolgreich durchgeführten Wettbewerb in diesem Jahr, auch für zukünftige Anfragen offen zu sein. Singhofen war in diesen Jahr zum wiederholten Male Ausrichter eines Wettbewerbes.

Gute Zahlen konnte Kreisjugendwart Gerd Werner, von den Bambini- und Jugendfeuerwehren verkünden. In Heistenbach wurde eine neue Jugendfeuerwehr gegründet und somit stieg deren Zahl im Kreis auf 62. 628 Mädchen und Jungen werden hier auf den Dienst später in den Einsatzabteilungen vorbereitet. In Kemmenau, Gückingen und Kaltenholzhausen wurden Bambini-Feuerwehren gegründet. Auf 15 Wehren mit zusammen 190 Kindern ist die Zahl in diesem Fachbereich jetzt angestiegen. Alle Zahlen sprechen für eine gute Arbeit von Gerd Werner und Stefan Lenz, sowie für die Betreuer vor Ort. Über die finanzielle Situation des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn informierte Kassenführer Markus Hansmann. In diesem Jahr wurden mehr Ausgaben als Einnahmen getätigt, was aber die Kassenlage nicht gefährden konnte und es dem Verband weiterhin möglich macht, seine Aufgaben zu bewältigen und schon zukünftige Planungen ins Auge zu fassen.

Die Kassenprüfung wies eine einwandfreie Kassenführung aus. Nach der Entlastung des Vorstandes durch die Delegierten wurden die Kameraden Ralf Elenz, Markus Hansmann, Markus Hies und Bernd Bender in ihren Vorstandsämtern von der Versammlung bestätigt.

Auch in diesem Jahr war der Tagesordnungspunkt “Ehrungen“ wieder ein Höhepunkt. Es wurden mit der Ordensspange in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet: Roland Hofmann aus Scheidt, Sebastian Kuhmann aus Laurenburg und Thomas Wilbert aus Diez.

Mit der goldenen Spange wurden Volker Schön aus Oberfischbach, Klaus Langschied aus Birlenbach und Wolfgang Spies aus Eisighofen, geehrt.

Erst zum zweiten Male wurde die Ordensspange als Steckkreuz verliehen. Der Träger dieser Auszeichnung ist Walter Diehl aus Katzenelnbogen.

Die wohl weiteste Anfahrt hatten die Angehörigen der Feuerwehreinheit Sauerthal, ganz im Süden unseres Kreises, an der Grenze zu Hessen und nahe am Mittelrhein gelegen. Ihre Teilnahme zeigt, dass die einmal im Jahr stattfindende Delegiertenversammlung eine interessante und informative Veranstaltung für jede Mitgliedswehr ist, unabhängig von ihrer Größe oder ob sie zu einer Gemeinde oder Stadt gehört. (Bernd Bender)