Der Fahrerwettbewerb des Kreisfeuerwehrverband Rhein-Lahn e.V. ist ein Wettbewerb der die Sicherheit bei Einsatzfahrern fördern will. Die Fahrer beweisen ihr fahrerisches Können bei verschiedenen Aufgaben auf einem Parcours.
Es wird in zwei Klassen gefahren. In Klasse A wird auf einem Fahrzeug bis 3,5 to. gefahren und in Klasse B auf einem Fahrzeug über 9 Tonnen.
Alle Teilnehmer müssen im Besitz eines gültigen Führerscheines der jeweiligen Klasse sein. Gerne können auch Kameraden aus nicht motorisierten Einheiten teilnehmen.
Die Veranstaltung findet einmal jährlich statt.
Richtlinien
Er wird in der Klasse A (Feuerwehrfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 3.500 kg) und in der Klasse B (Feuerwehrfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7.500 kg) durchgeführt.
Es dürfen nur Fahrzeuge verwendet werden, die den gültigen Unfallverhütungsvorschriften, der Straßenverkehrszulassungsordnung usw. entsprechen.
Jeder Teilnehmer muss die erforderliche Fahrerlaubnis besitzen und am Wettkampftag durch Vorlage des Führerscheins nachweisen.
Die persönliche Schutzausrüstung (Feuerwehrschutzanzug, Feuerwehrhelm, Feuerwehrhandschuhe und Feuerwehrstiefel) ist zu tragen. Hiervon ausgenommen sind die Feuerwehrhandschuhe und der Feuerwehrhelm; diese sind im Fahrzeug mitzuführen. Im Fahrzeug vorhandene Sicherheitsgurte sind anzulegen.
Die Teilnehmer sollen nicht als Wertungsrichter eingesetzt werden, auch wenn sie die erforderliche Qualifikation besitzen.
Es stehen folgende Aufgaben zur Verfügung:
1. Spurgasse vorwärts durchfahren
Durchfahrt einer 20,0 m langen sich verjüngenden Spurgasse. Die Durchfahrtsbreite beträgt an der Einfahrt (Fahrzeugbreite + 25 cm) und an der Ausfahrt (Fahrzeugbreite + 5 cm).
Die Verkehrsleitkegel stehen in einem Abstand von 2,0 m.
Je an- oder umgefahrenen Verkehrsleitkegel und für jedes Anhalten in der Spurgasse gibt es 10 Fehlerpunkte.
Benötigt werden 22 Verkehrsleitkegel.
2. Spurgasse rückwärts durchfahren
Rückwärtige Durchfahrt einer 10,0 m langen sich verjüngenden Spurgasse. Die Durchfahrtsbreite beträgt an der Einfahrt (Fahrzeugbreite + 30 cm) und an der Ausfahrt (Fahrzeugbreite + 5 cm).
Die Verkehrsleitkegel stehen in einem Abstand von 1,0 m.
Je an- oder umgefahrenen Verkehrsleitkegel und für jedes Anhalten in der Spurgasse gibt es 10 Fehlerpunkte.
Benötigt werden 22 Verkehrsleitkegel.
3. Durchfahrt einer Spurkurve
Durchfahrt einer Spurkurve (Fahrzeugbreite + 20cm) mit einem Außenradius vom 10,0 m. Der Innenradius ist fahrzeugabhängig zu ermitteln.
Die Verkehrsleitkegel stehen in einem Abstand von 1,50 m außen und 1,00 m innen.
Je an- oder umgefahrenen Verkehrsleitkegel und für jedes Anhalten in der Spurgasse gibt es 10 Fehlerpunkte.
Benötigt werden 16 Verkehrsleitkegel.
4. Mit Vorderrädern in einem Rechteck anhalten
In einem Zug anfahren und mit beiden Vorderrädern in einem Rechteck (0,50 m x 2,50 m) anhalten. Mit einem kurzen Hupen signalisiert der Fahrer, dass er die Aufgabe bewältigt hat. Auf Zeichen des Wertungsrichters fährt er weiter.
100 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer vor dem Hindernis anhält und korrigiert und wenn er vor oder nach dem Hindernis anhält.
50 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer mit dem linken/rechten Vorderrad außerhalb des Rechtecks angehalten hat oder wenn der Fahrer mit dem linken/rechten Vorderrad auf der Markierungslinie angehalten hat.
Benötigt werden ein Metermaß und Straßenkreide.
5. Mit Vorderrädern zentriert in einem Rechteck anhalten
In einem Zug anfahren und mit beiden Vorderrädern zentriert in einem Rechteck (0,50 m x mindestens 3,50 m) anhalten. Mit einem kurzen Hupen signalisiert der Fahrer, dass er die Aufgabe bewältigt hat. Auf Zeichen des Wertungsrichters fährt er weiter.
100 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer vor dem Hindernis anhält und korrigiert und wenn er zumindest mit einem Rad vor oder hinter dem Hindernis anhält.
50 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer auf der Markierungslinie anhält.
Gemessen wird der Abstand des rechten Vorderrades zur Mitte der rechten Begrenzung des Rechtecks. Daraus wird ermittelt, ob das Fahrzeug genau mittig/zentriert in dem Rechteck steht. Für jeden cm, den das Fahrzeug nicht zentriert/mittig steht wird ein Fehlerpunkt vergeben. Gemessen wird auch, wenn das Fahrzeug außerhalb des Rechtecks oder auf der Markierungslinie steht. Die durch Messung errechneten Fehlerpunkte werden zu den Fehlerpunkten wegen Nichtanhalten innerhalb des Rechtecks hinzugerechnet.
Benötigt wird ein Metermaß und Straßenkreide.
6. Rückwärts nah an ein Gatter fahren
Rückwärts in eine 10,0 m lange Spurgasse (Fahrzeugbreite + 20 cm) in einem Zug einfahren und möglichst nahe vor einem Gatter anhalten. Überstehende Fahrzeugteile sind zu berücksichtigten.
Mit einem kurzen Hupen signalisiert der Fahrer, dass er die Aufgabe bewältigt hat. Auf Zeichen des Wertungsrichters fährt er weiter.
Je an- oder umgefahrenen Verkehrsleitkegel und für jedes Anhalten in der Spurgasse gibt es 100 Fehlerpunkte. Bei Eingreifen der Wertungsrichter durch Warnhinweis werden 200 Fehlerpunkte vergeben. Beim Anfahren des Gatters werden 300 Fehlerpunkte vergeben.
Ansonsten wird pro cm der Entfernung zwischen Fahrzeug und Gatter ein Fehlerpunkt vergeben.
Als Hilfsmittel werden ein Gatter, vier Verkehrsleitkegel und ein Metermaß benötigt.
7. Mit rechtem Vorderrad in einem Kreis fahren
Das Fahrzeug ist mit dem rechten Vorderrad in einem Zug auf einer kreisrunden Markierung (0,50 m Durchmesser) anzuhalten.
Mit einem kurzen Hupen signalisiert der Fahrer, dass er die Aufgabe bewältigt hat. Dann gibt er das Zeichen zum Auseinanderstellen der Tonnen in der Aufgabe 8.
Auf Zeichen des Wertungsrichters fährt er weiter.
100 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer vor dem Hindernis anhält und korrigiert. 50 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer außerhalb der Markierung anhält. 25 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer auf der Markierungslinie angehalten hat.
8. Durchfahrt von zwei Tonnen
In Aufgabe 7 wurde der Abstand der Tonnen durch den Fahrer festgelegt. Am Ende des Fahrerwettbewerbs fährt der Fahrer durch die Tonnen ohne diese zu berühren.
400 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Tonnenabstand die Fahrzeugbreite unterschreitet. 200 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn das Fahrzeug eine oder beide Tonnen berührt.
Für jeden cm, den der Tonnenabstand die Fahrzeugbreite zzgl. 5 cm überschreitet, wird ein Fehlerpunktvergeben.
Hat der Fahrer bei Aufgabe 7 die Tonnen nicht auseinanderstellen lassen, gilt die Aufgabe als ausgelassen.
Als Hilfsmittel werden zwei Tonnen und ein Metermaß benötigt.
9. Rückwärts einparken in einem Zug
Das Fahrzeug ist rückwärts in eine Parklücke (Länge = 2 x Fahrzeuglänge) in einem Zug (einmal zurück und einmal vor)und möglichst nah an den Bordstein einzuparken ohne diesen zu berühren.
Mit einem kurzen Hupen signalisiert der Fahrer, dass er die Aufgabe bewältigt hat. Auf Zeichen des Wertungsrichters fährt er weiter.
300 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn die vordere oder hintere Begrenzung der Parklücke berührt wird.
200 Fehlerpunkte werden vergeben für jedes Anfahren/Berühren des Bordsteins und bei Warnhinweisen des Wertungsrichters.
100 Fehlerpunkte werden vergeben bei jeder weiteren Fahrzeugbewegung (mehr als ein Zug).
1 Fehlerpunkt wird pro cm Abstand des Vorder- und Hinterrades vom Bordstein gegeben. Gemessen wird der Abstand an den Rädern auf Höhe der jeweiligen Radnabe.
Als Hilfsmittel werden zwei 2,50m breite Gestelle, 20m Kanthölzer (10 cm x 10 cm) und zwei Metermaße benötigt.
10. Mit rechtem Hinterrad rückwärts in einem Kreis fahren
Das Fahrzeug ist mit dem rechten Hinterrad rückwärts in einem Zug auf einer kreisrunden Markierung (0,50 m Durchmesser) anzuhalten.
Mit einem kurzen Hupen signalisiert der Fahrer, dass er die Aufgabe bewältigt hat. Auf Zeichen des Wertungsrichters fährt er weiter.
100 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer vor dem Hindernis anhält und korrigiert. 50 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer außerhalb der Markierung anhält. 25 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer auf der Markierungslinie angehalten hat.
Benötigt werden ein Metermaß und Straßenkreide.
11. Vorwärts nah an ein Absperrpfosten fahren
Vorwärts in eine 2,0 m lange Spurgasse (Fahrzeugbreite + 20 cm) in einem Zug einfahren und möglichst nahe vor Absperrpfosten anhalten.
Mit einem kurzen Hupen signalisiert der Fahrer, dass er die Aufgabe bewältigt hat. Auf Zeichen des Wertungsrichters fährt er weiter.
Je an- oder umgefahrenen Verkehrsleitkegel und für jedes Anhalten in der Spurgasse gibt es 100 Fehlerpunkte. Bei Eingreifen der Wertungsrichter durch Warnhinweis werden 200 Fehlerpunkte vergeben. Beim Anfahren des Absperrpfostens werden 300 Fehlerpunkte vergeben.
Ansonsten wird pro cm der Entfernung zwischen Fahrzeug und dem Absperrpfosten ein Fehlerpunkt vergeben.
Als Hilfsmittel wird ein Absperrpfosten, vier Verkehrsleitkegel und ein Metermaß benötigt.
12. In eine Parklücke/Rechteck parallel
In einem Zug anfahren und mit den linken Rädern in einem Abstand von 20 cm von einer Markierung/Parkbegrenzung in einer Parktasche anhalten. Die Parktasche wird vorne von einem Absperrpfosten und an den Seiten von Linien markiert.
Mit einem kurzen Hupen signalisiert der Fahrer, dass er die Aufgabe bewältigt hat. Auf Zeichen des Wertungsrichters fährt er weiter.
100 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn der Fahrer vor dem Hindernis anhält und korrigiert. 100 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn das Fahrzeug mit außerhalb der Markierung steht.
50 Fehlerpunkte werden vergeben, wenn das Fahrzeug auf der Markierungslinie des Rechteckes steht.
Gemessen wird der Abstand des linken Vorder- und Hinterrades jeweils in Höhe der Radnabe zur Markierung. Der Unterschied zu jeweils 20cm wird als Fehlerpunkt gewertet.
Benötigt werden ein Absperrpfosten, ein Metermaß und Markierungsfolien für die Parklücke/das Rechteck.
Die gefahrene Zeit und die Fehlerpunkte werden protokolliert. Hierzu gibt es für jede Aufgabe einen Bewertungsbogen.
Die Höchstzeit beträgt in der Klasse A 4 Minuten und 30 Sekunden und in der Klasse B 5 Minuten und 00 Sekunden. Das Überschreiten der Höchstzeit führt pro Sekunde zu 1 Fehlerpunkt.
Das Nichtanlegen eines im Fahrzeug vorhandenen Sicherheitsgurts führt zu 500 Fehlerpunkten ebenso wie fehlende persönliche Ausrüstungsgegenstände.
Das Auslassen einer Aufgabe führt zu 1,000 Fehlerpunkten.
Vor Beginn des Fahrerwettbewerbs wird den Teilnehmern die Reihenfolge der einzelnen Aufgaben erläutert. Die Festlegung der Startreihenfolge erfolgt durch Auslosung.
Sieger sind diejenigen Fahrer mit der niedrigsten Zahl der Fehlerpunkte. Bei Punktgleichheit entscheidet die gefahrene Zeit.
Betrügt einer der Teilnehmer, so entscheidet der Fachbereichsleiter Wettbewerbe, der Hauptwertungsrichter und der Wertungsrichter, an dessen Aufgabe der Betrug vorgenommen wurde über das weitere Vorgehen und die weitere Teilnahme des Teilnehmers am Wettbewerb.
Diese Richtlinien werden erstmals für den Fahrerwettbewerb 2025 angewandt.