Bevor Hans Gritzner Feuerwehrmann wurde, mußte sich erst erweisen, ob er für dieses  Ehrenamt auch geeignet war. In der heutigen Zeit würde man von einem Praktikum sprechen. Ein Jahr sollte die Probezeit dauern, doch schon nach ¾ der Zeit wurde diese, auf Grund der gezeigten guten Leistungen, vorzeitig beendet.

Freunde und Bekannte in der Feuerwehr schätzten seine Fähigkeiten als gelernter Karosseriebauer. Sie waren es auch, die  Hans Gritzner zu seinem Eintritt  in die Freiwillige Feuerwehr Nassau 1968 bewegten, zu einer Zeit, in der die Einsätze bei Verkehrsunfällen immer mehr zunahmen. Deshalb war sein Wissen in Bezug auf die Konstruktion von KFZ gefragt, was  besonders bei der Bergung von Verletzten half.

Während seiner Dienstzeit besuchte Hans Gritzner eine ganze Reihe von Lehrgängen, sowohl auf Kreisebene, als auch an der Feuerwehrschule des Landes Rheinland-Pfalz, in Koblenz. Auch war er Teilnehmer an einem Lehrgang an der Katastrophenschutzschule in Burg bei Traben Trarbach an der Mosel, bei dem die Ausbildung gezielt auf technische Unfallhilfe ausgerichtet war. Mit den dort erworbenen Kenntnissen gehörte Gritzner bei Einsätzen der Einheit Nassau bevorzugt zur Besatzung des Unfallhilfswagen und dem Nachfolgemodell,  RW 1.

Sicherlich war seine Teilnahme an einem Seminar im Jahre 2000, bei dem das Bewältigen von posttraumatischen Belastungen nach außergewöhnlichen Einsätzen, das Thema war, eine gute Wahl. Nicht selten werden Feuerwehrangehörige mit schlimmen Unfallszenarien konfrontiert und das erworbene Wissen kann auch bei der Kameradenhilfe nützlich sein.

Mit dem Erwerb des Bootsführerschein gehörte auch die Wasserrettung zu Einsatzbereich  von Hans Gritzner.

1984 erfolgte seine Beförderung zum Brandmeister.

Sechs Jahre war er in der praktischen Ausbildung für Dienstanfänger von  Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Nassau, tätig.

Auch auf eine 11-jährige Zugehörigkeit zur Werksfeuerwehr der Firma Leifheit in Nassau, kann Gritzner zurückblicken.

Im Jahre 2004 endete mit dem Erreichen der Altersgrenze sein Dienst als aktiver Feuerwehrmann. Fortan gilt sein Engagement der Jugendfeuerwehr und den Alterskameraden.

Bei Besichtigungen des Gerätehauses der Einheit Nassau von Kindergarten-Kindern und Schülern, sowie den Vorführungen von  Einsatzfahrzeugen und Ausrüstungen zur Brandbekämpfung, kann Hans Gritzner den jungen Besuchern von vielen Erlebnissen aus seiner Dienstzeit berichten.  Vielleicht trägt er mit dazu bei, das Interesse an der Feuerwehr  bei  Kindern und Jugendlichen zu wecken.

Zusammen mit seinen Alterskameraden werden auch Arbeitseinsätze rund um das Gerätehaus ausgeführt.

Bei Hans Gritzner laufen alle Fäden zusammen, die Aktivitäten der Alterskameraden aus der Verbandsgemeinde Nassau betreffen. So hat er 2008, zusammen mit Paul Schmidt, dem ehemaligen  Fachbereichsleiter für die Alterskameraden im Rhein-Lahn-Kreis,  in Nassau das zweite Treffen der ehemaligen Aktiven aus den Verbandsgemeinden des Kreises organisiert.

Paul Schmidt beantragte für die verdienstvolle Arbeit des Kameraden  Gritzner im Fachbereich Alterskameraden die Ehrung mit der Ordensspange des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn. Diesem Antrag stimmte der Vorstand des Verbandes zu, auch im Hinblick auf die besonderen Verdienste von Hans Gritzner um das Feuerwehrwesen. Die Ehrung wurde im Rahmen der Delegiertenversammlung des KFV  in Holzheim vom stellv. Verbandsvorsitzenden, Michael Dexheimer, vorgenommen. (Text und Foto: Bernd Bender)