Die Frauengruppe mit "noch"-Wehrführer J. PreissmannBegonnen hat alles im Jahre 1987. Nach einem größeren Scheunenbrand in 
der Ortsmitte von Dahlheim wurde offensichtlich, daß viele Männer
tagsüber in ihrer Heimatgemeinde, bedingt durch einen auswärtigen
Arbeitsplatz, der örtlichen Feuerwehreinheit im Einsatzfalle nicht zur
Verfügung stehen.

Heute versucht man das Problem dadurch zu mildern, indem aktive
Feuerwehrangehörige an ihren Arbeitsplätzen mit der dortigen Einheit bei
einer Alarmierung ausrücken. Doch in Orten auf dem Lande, 

wo keine
größeren Firmen oder Industriebetriebe angesiedelt sind, kann der Mangel
an Einsatzkräften tagsüber nur durch die Nachalarmierung zusätzlicher
benachbarter Feuerwehreinheiten, ausgeglichen werden.

Damals wurde der Einsatzkräftemangel der örtlichen Wehr tagsüber, zu
einem Gesprächsthema bei den Frauen von Dahlheim.
Daß sie mutig genug waren, in das bis dahin fast nur von Männern
dominierte "Ehrenamt Feuerwehr" vorzudringen, bewiesen 12 Frauen mit
ihrem Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr von Dahlheim am 11.März
1992. Damit war die "Gruppe F" der Einsatzabteilung ins Leben gerufen.
Natürlich wurde die "Gruppe F" anfangs sehr kritisch beobachtet,
vielleicht auch etwas belächelt, oder ihr keine allzu großen
Zukunftsaussichten eingeräumt.
Aber 11 Frauen sind heute aktiv in der Feuerwehr, davon sind 6 Frauen
seit der Gründung mit dabei.
Sie haben alle erforderlichen Lehrgänge bis zur Truppführerin
erfolgreich abgeschlossen.
Unter  ihnen befinden sich die Kameradinnen Wilma Damrau und Inge Klein,
die das Leistungsabzeichen in Bronze tragen.
Die Kameradin Carina Helsper ist neben ihrem Dienst in der
Einsatzabteilung noch Mitglied in der Feuerwehrkapelle von Dahlheim.


Auf der Delegiertenversammlung am 10. November 2012 wurde Diana Veltens
als Frauenvertreterin in den Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes
Rhein-Lahn gewählt.
Mittlerweile haben sich die anfänglichen Bedenken und die Skepsis
bezüglich der Mitgliedschaft von Frauen in der Feuerwehr, sowohl in
Dahlheim wie auch anderorts gelegt und als unbegründet erwiesen. In den
20 Jahren seit dem Eintritt haben sich die Feuerwehrfrauen längst in der
Einheit Dahlheim bewährt und ihre Kameraden mit dem Wehrführer Jörg
Preißmann an der Spitze können stolz auf so viel "Frauenpower" in ihren
Reihen sein.

Nur 2 weitere Wehren von 131 im Kreisfeuerwehrverband Rhein-Lahn
gemeldeten Wehren können eine reine Frauengruppe vorweisen.

Alle 14 Tage findet eine Übung zusammen mit den Männern statt und einmal
im Monat üben die Frauen alleine, selbstständige Einsätze, die ohne
Atemschutz mit dem TSFW  gefahren werden.
Seit der Aufstellung der Frauengruppe wurde zu allen Einsätzen mit
gemischter Besatzung gefahren. Dies zeigt,  die Frauen werden voll
akzeptiert und ihre  Leistungen von den Kameraden und auch von der
Bevölkerung Dahlheims anerkannt.
So kann es schon mal vorkommen, daß auch ein Ehepaar gemeinsam in den
Einsatz fährt, denn 5 Paare leisten Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr.

Doch gibt es außer der monatlichen getrennten Übung noch weitere
Anlässe, bei denen die Männer "außen vor" bleiben müßen.
Dies sind die jährlich im Januar stattfindende Frauenwanderung und die
alle 2 Jahre, mittlerweile schon zur Tradition gewordene 5-tägige
Hüttentour im Kleinwalzertal in Österreich.
Ein wichtiger Termin im Kalender der "Gruppe F" jedes Jahr ist der 11.
März. Dann nämlich Treffen sich die Feuerwehrfrauen um den denkwürdigen
Tag der Gründung ihrer Gemeinschaft zu feiern. Hier, sowie an allen
anderen Aktivitäten nimmt auch die Kameradin Doris Seifert teil, obwohl
sie mit 63 Jahren aus dem aktiven Feuerwehrdienst, so wie es lt.
Vorschrift sein muß, ausgeschieden ist. Dies beweist, daß eine gute
Kameradschaft unter den Frauen herrscht, die auch über den Dienst hinaus
noch Bestand hat.

Jörg Preißmann ist froh, diese Frauengruppe zu haben. Doch als stellv.
Wehrleiter der Verbandsgemeinde Loreley würde er sich wünschen, daß
möglichst viele Frauen in die  Wehren seiner Verbandsgemeinde eintreten
würden, denn auch der demografische Wandel in der Gesellschaft gibt den
Führungskräften der Feuerwehren Anlaß zur Sorge.

Es bleibt zu hoffen, daß der bei der Feuerwehr schon mal zitierte
Ausspruch: "Es brennt, aber keiner geht mehr hin", in der Zukunft nicht
zur traurigen Wirklichkeit wird.

Bernd Bender,  KFV