Angehöriger einer Feuerwehr zu sein ist schon etwas besonderes. Hat man sich doch damit ein Betätigungsfeld ausgesucht, das an Vielfalt in Hinblick auf Ausbildung und Einsätze kaum zu überbieten ist. Zudem genießt die Tätigkeit der Feuerwehr bei der Bevölkerung einen hohen Stellenwert.
Konnte ich an dieser Stelle schon von Feuerwehrkameraden aus dem Einrich berichten, die an Wettbewerben teilnahmen bei denen es galt, Hochhäuser in Köln und Berlin über mehrere hundert Treppenstufen in voller persönlicher Schutzausrüstung und mit Atemschutzgerät zu “erklimmen“, so soll hier von Kameraden aus der Verbandsgemeinde Diez berichtet werden, die eine besondere Herausforderung in der Schweiz gefunden haben, den BERNER DISTANZMARSCH.
Diese Veranstaltung wurde 1956 vom Schweizer Militär ins Leben gerufen und wird vom “Schweizerischen Verband Militär-Leistungssport und -Tradition“, Sektion Bern, jedes Jahr durchgeführt. Ursprünglich war es eine militärische Übung der leichten, mechanisierten Truppen rund um den Waffenplatz Thun im Berner Oberland.
Tobias Meffert, Angehöriger der Feuerwehreinheit Laurenburg erfuhr aus seinem Bekanntenkreis von dieser Veranstaltung und hatte bei seinen Kameraden eine Teilnahme an dieser Veranstaltung einmal angeregt. Und so kam es, dass sich ein Kreis von Interessierten fand, die erstmals 2015 als “Marschsportgruppe Verbandsgemeinde Diez“, am Berner Distanzmarsch teilnahmen.
Unter der Leitung von Tobias Meffert fuhren jedes Jahr 6 bis 8 Personen aus der VG Diez, darunter 2 Frauen, für ein Wochenende in die Schweiz, um sich mit Teilnehmern aus vielen Ländern Europas aus diesem Anlass dort zu treffen.
Längst haben an der ursprünglich militärischen Veranstaltung auch Organisationen aus Deutschland Gefallen an diesem Geschehen gefunden. Es starten neben Bundeswehr auch Feuerwehr, THW, DLRG, Polizei und DRK, um hier nur einige zu nennen. Eine Teilnahme von Einzelpersonen ist auch möglich.
Die Anmeldung erledigt Tobias Meffert von zuhause aus über das Internet. Die restlichen Formalitäten, wie der Erhalt einer Startkarte, geschehen vor Ort.
Sechs bis acht Personen können eine Marschgruppe bilden und haben maximal 10 Stunden Zeit für eine Marschleistung von 10 bis 90 Kilometer. Die Gruppe geht immer geschlossen an den Start und wird nach Beendigung der erbrachten Leistung als solche gewertet. Jetzt hat jeder Teilnehmer noch die Möglichkeit weiter zu marschieren und kann zusätzlich noch eine Einzelwertung erhalten.
Die Leistung der Marschsportgruppe VG Diez lag bisher immer zwischen 30 und 40 Kilometer. In allen bisher veröffentlichten Wertungen fand sich ihre Platzierung immer unter den ersten 20 Gruppen. Einzelne Kameraden haben auch schon bis zu 60 Kilometer geschafft.
Der Streckenverlauf ist immer ein anderer, bedingt durch den Wechsel der Austragungsorte, aber immer im Kanton Bern.
So nehmen die Teilnehmer in jedem Jahr neue Eindrücke von dem landschaftlichen Reiz der Schweiz mit nachhause.
Erstmals in 2018 wurde das Schießen mit einem Sturmgewehr der Schweizer Armee in das Wettkampfprogramm aufgenommen. 2 Probeschüsse und 8 Wettkampfschüsse auf eine Distanz von 300 Meter nach einer vorherigen Einweisung durch einen Schützenmeister waren auf eine Zielscheibe abzugeben.
Natürlich haben sich die Teilnehmer aus der VG Diez auf diese neue Wettkampfdisziplin zuhause mit einem Schießtraining bei der Bundeswehr und dem Schützenverein in Holzappel vorbereitet. Für den Marsch trainieren kann jeder nach Belieben, aber eine bis zwei Trainingseinheiten in der Gruppe werden schon zusammen unternommen.
Als Erinnerung an eine erfolgreiche Teilnahme am Berner Distanzmarsch erhalten die Teilnehmer eine Bandschnalle und die Gruppenmitglieder einen Anstecker.
Die sportliche Herausforderung in einer grandiosen Bergwelt, zusammen mit Menschen aus vielen verschiedenen Ländern machen das Besondere dieser Veranstaltung aus und so wird die Marschsportgruppe aus der VG Diez auch in Zukunft immer mal wieder in die Schweiz reisen um beim Marschieren im Kanton Bern mit dabeizusein. (Bernd Bender)
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