Der Kreisfeuerwehrverband Rhein-Lahn um den Vorsitzenden Michael Dexheimer und die SPD-Kreistagsfraktion um Carsten Göller sind in Eschbach zu einem Fachgespräch über aktuelle Feuerwehrthemen im Kreis zusammengekommen. Die entstehende gemeinsame Feuerwehrwerkstatt, die Mitgliederentwicklung der Feuerwehren sowie weitere Zukunftsthemen der Feuerwehren wurden in der Runde gemeinsam besprochen.
Sowohl der Kreisfeuerwehrverband, als auch die SPD-Kreistagsfraktion begrüßen beide die jüngsten Entwicklungen zur gemeinsamen Feuerwehrwerkstatt im Kreis. Landrat Frank Puchtler, der ebenfalls am Gespräch teilgenommen hat, erläuterte den anwesenden Wehrleuten und Kommunalpolitikern den aktuellen Stand der Werkstatt. Mit Nastätten und Singhofen sind zwei mögliche Standorte im Gespräch, die nun rein an Hand von sachlichen Kriterien bewertet werden sollen. Dexheimer und Göller begrüßten die Vorgehensweise, machten aber auch deutlich, dass die Standortfrage absolut transparent und nachvollziehbar geklärt werden muss. Beide sprachen sich auch dafür aus, dass die Werkstatt perspektivisch nicht nur die Verbandsgemeinden Loreley, Nastätten und Bad Ems-Nassau umfassen soll, sondern möglichst alle Wehren im Rhein-Lahn-Kreis. Mit der Einrichtung eines teilweise hauptamtlichen Kreisfeuerwehrinspekteurs und der gemeinsamen Werkstatt wird die ehrenamtliche Feuerwehr professionell unterstützt.
Die personelle Entwicklung der Wehren im Kreis war das zweite große Thema der Runde. Seitens des Feuerwehrverbandes wird gefordert, dass Zeiten in der Jugendfeuerwehr oder sachdienliche Berufsausbildungen für Ausbildungen in der Feuerwehr stärker berücksichtigt werden. „Ich brauche einem Elektrotechniker nicht den Digitalfunk von Grund auf neu erklären, der weiß manchmal besser wie die Geräte funktionieren, als manch langjähriger Feuerwehrmann“, verdeutlichte der stellvertretende Verbandsvorsitzende Thorsten Massenkeil die Forderung. Auch Ausbildungsinhalte sowie Normen und Richtlinien im Feuerwehrwesen bedürfen nach Ansicht der Wehrleute einer Aktualisierung und Anpassung an die heutigen technischen Gegebenheiten oder erprobten Vorgehensweisen im Einsatz. MdL Jörg Denninghoff nahm die Punkte auf und sicherte zu, sie bei den Verantwortlichen im zuständigen Innenministerium anzusprechen.
Auch Doppelmitgliedschaften in der Heimatwehr und der Feuerwehr am Arbeitsort können helfen bei Einsätzen am Tag ausreichend Wehrleute zur Verfügung zu haben. Mit der Auszeichnung „Feuerwehrfreundlicher Betrieb“, wirbt der Kreisfeuerwehrverband für diesen Ansatz bei Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter problemlos für Einsätze freistellen. „Wir müssen darüber hinaus aber auch in der Bevölkerung werben. Es sollte akzeptiert werden, wenn der Handwerker erst einen Tag später kommt, weil der Elektriker in der Nacht zuvor im ehrenamtlichen Feuerwehreinsatz war“, so Göller im Gespräch.
Absolut einig waren sich alle Gesprächsteilnehmer, dass Feuerwehren nicht nur dem Brand- und Katastrophenschutz dienen, sondern in allen Gemeinden des Kreises auch viel zum gesellschaftlichen Miteinander und kulturellen Leben einer Gemeinde beitragen. „Ich als Ortsbürgermeister weiß, was ich an meiner Einheit habe, auch wenn sie klein ist“, so Carsten Göller, der auch Ortsbürgermeister von Eschbach ist. (Bericht und Foto SPD Rhein-Lahn)
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