Wenn Menschen in Gefahr sind, ist für Rettungskräfte Eile geboten. In spätestens 8 Minuten nach der Alarmierung soll die Feuerwehr an der Einsatzstelle sein. Nicht ohne Grund wird bei Verkehrsdurchsagen immer wieder an andere Verkehrsteilnehmer appelliert, eine Rettungsgasse zu bilden. Viel fahrerisches Können ist jetzt von den Einsatzkräften gefordert. Aber auch enge bauliche Gegebenheiten erschweren oftmals die Fahrt zum Einsatzort. So besteht ein 17-faches Risiko während einer Einsatzfahrt mit Blaulicht und Martinshorn in einen Unfall mit hohem Sachschaden verwickelt zu werden, ein 8-faches Risiko für einen Unfall mit Schwerverletzten und ein 4-faches Risiko gegenüber einer normalen Fahrt für einen Unfall mit tödlichem Ausgang. Auf Grund der hohen Anforderungen für die Fahrer von Einsatzfahrzeugen empfiehlt auch die Unfallkasse Rheinland – Pfalz als Präventionsmaßnahme u. a. Wettbewerbe für Einsatzfahrer. Sie ersetzen keine Übungsfahrten oder die regelmäßige Unterweisung zu § 35 und 38 der StVO, aber sie machen den Teilnehmern Spaß und fördern die Motivation. Seit 1985 veranstaltet der Kreisfeuerwehrverband Rhein-Lahn Fahrerwettbewerbe. Die Teilnahme von Fahrern des Technischen Hilfswerkes und von Feuerwehren aus dem Nachbarbundesland Hessen belegen die Attraktivität dieser Veranstaltung. Die Feuerwehreinheit Kamp-Bornhofen mit ihrem Wehrführer Carsten Schladt war in diesem Jahr Ausrichter des Wettbewerbes. In der Klasse A, Fahrzeuge bis 4,75 t gingen 13 Feuerwehrleute an den Start. In der Klasse B, Fahrzeuge über 7,5 t waren es 9, darunter die erfolgreiche Kameradin Sarah Kolter von der Feuerwehr Holzheim, die in diesem Jahr erstmals in beiden Klassen fuhr und ihren Titel als Erstplatzierte vom letzten Jahr in der Klasse A, zu verteidigen hatte. Der Fachbereichsleiter für die Wettbewerbe im Kreisfeuerwehrverband, Holger Quint, hatte wieder einen anspruchsvollen Parcours mit 8 fahrerisch zu lösenden Aufgaben vorbereitet. Um einen kleinen Einblick darüber zu bekommen sei hier erwähnt: Rückwärts einparken in einem Zug, mit dem rechtem Vorderrad in einen Kreis fahren, eine Spurgasse rückwärts durchfahren, mit dem rechten Hinterrad rückwärts in einen Kreis von 0,50 m Durchmesser fahren, oder vorwärts durch eine Spurgasse so nah wie möglich an einen Absperrpfosten fahren. Der Fahrerwettbewerb fand bei besten Bedingungen direkt am Rhein statt und so bot sich Touristen und Einheimischen die Gelegenheit, ganz aus der Nähe die ungewohnte Fahrweise der Feuerwehrfahrzeuge zu verfolgen. Prominentester Besucher war an diesem Tag der Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, der seine Feuerwehrleute aus dem Rhein-Lahn-Kreis aufsuchte, um sich über den Wettbewerb des KFV in seiner Heimatgemeinde, zu informieren.
Im Rahmen des jährlich stattfindenden Feuerwehrfestes der Einheit Kamp-Bornhofen fand die Siegerehrung statt, vorgenommen von Michael Dexheimer, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn und Holger Quint. Alle Teilnehmer bekamen eine Urkunde. Die drei Bestplatzierten in jeder Klasse wurden mit einem Pokal geehrt. Zusätzlich überreichte Dexheimer jedem Sieger einen Wanderpokal. Diese waren, in der Klasse A, Alexander Groß aus Lahnstein und Andy Bestmann aus Singhofen, in der Klasse B. Zweitbester in der Klasse A war Harald Clos aus Filsen vor Ben Konopka aus Bogel. Dierk Werner von der Feuerwehr Holzhausen belegte in der Klasse B den zweiten Platz, vor seinem Kameraden Ralf Köhler. (Text und Fotos: Bernd Bender)
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