Rund 100 Feuerwehrleute aus dem Rhein-Lahn-Kreis waren bei der 38. Delegiertenversammlung in Lohrheim anwesend. Die Zusammenkunft war geprägt von einer kritischen Betrachtung der Verbandsarbeit, Würdigung herausragender Arbeit von Feuerwehrangehörigen, aber auch einer Analyse der zukünftigen Arbeit des Vorstandes und die damit anstehenden Aufgaben in Form von Neubesetzungen in Führungspositionen, der Mitarbeit in einzelnen Fachbereichen, ebenso wie  die  Eigenständigkeit des Verbandes zukünftig.

Michael Dexheimer, der stellv. Vorsitzende des Kreisverbandes eröffnete in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Gerhard Bingel die Versammlung. Er begrüßte die anwesenden Ehrengäste  aus Politik,  den Kommunen und  Verwaltungen, sowie seine Feuerwehrkameradinnen und Kameraden. In seinen Eingangsworten ging Dexheimer auf die Situation der Feuerwehr im Allgemeinen ein, auch auf Nachwuchsgewinnung und schwindende Mitgliederzahlen. Ein Wandel in der Gesellschaft, hin zum Negativen in Bezug auf  gesellschaftliche Werte die bisher dem Allgemeinwohl zu Gute kamen  sei unverkennbar, so seine Feststellung.

Auch Innenstaatssekretär Günter Kern sprach aus Sicht der Politik zu diesen Veränderungen. Den anwesenden Feuerwehrleuten sprach er seinen Dank und den der Landesregierung aus, für die geleistete Hilfe an Mitmenschen und dem Beitrag zur Sicherung und Erhaltung von Allgemeingut. 81 Millionen Euro in den letzten 5 Jahren hat das Land Rheinland-Pfalz in die Ausstattung der Feuerwehren mit Fahrzeugen investiert, so Kern. Auch künftig werde die Regierung bestrebt sein, Feuerwehren bestmöglich auszurüsten. Erfreut zeigte er sich über die positive Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren und den Betrieben, die Feuerwehrangehörige beschäftigen und gute Regelungen bei Einsätzen und Schulungen ihrer Mitarbeiter finden. Genannt wurde die Aktion “Feuerwehrfreundlicher Betrieb“ des KFV in Zusammenarbeit mit dem Landrat des Kreises. Kein Verständnis zeigte Günter Kern für das zunehmende unfreundliche Verhalten von Bürgern  in Form von  Pöbeleien und Behinderungen gegenüber Feuerwehr und anderen Rettungsdiensten bei Einsätzen. In seiner Rede wurde an die 3 Todesopfer erinnert, die ein Brand auf dem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen forderte. Zeigt dies doch die Gefahr, der Feuerwehrleute immer wieder ausgesetzt sind, egal ob bei Werks –  Berufs- oder Freiwilligen Feuerwehren. Der Innenstaatssekretär versicherte, die Landesregierung  werde auch zukünftig an der Seite der Feuerwehren sein.

Landrat Frank Puchtler kann man wirklich bescheinigen, dass er in seinem Kreis bei den Menschen und somit auch bei den Feuerwehren ist. Für ihn gibt es keine Alternative für das Zusammenstehen von Politik, Kreis, Kommunen und Feuerwehren. Er ermutigte seine Feuerwehrleute in Zukunft “nach vorne zu schauen“ um die kommenden Herausforderungen meistern zu können. Für ihn wäre die Welt ein Stück ärmer, wenn es die Feuerwehren mit ihrer Jugendarbeit und dem Engagement in den Gemeinden seines Kreises nicht geben würde. Ein Lob zollte er an dieser Stelle dem noch amtierenden  Kreisfeuerwehrinspekteur Gerd Grabitzke für dessen geleistete Arbeit. Nach 18 Jahren wird dieser im Januar 2017 aus dem Amt scheiden.

Gerd Grabitzke nutzte die Gelegenheit, und merkte in seinen Grußworten an,  man möge zukünftig die Dialogbereitschaft zwischen Kreis-und Landesverband aufrecht erhalten. Eine Annäherung der beiden Verbände werde von ihn begrüßt und jederzeit unterstützt.

Nach den Grußworten der Gäste trug der Geschäftsführer des KFV, Markus Hies, seinen Bericht vor.  Den Ausführungen war zu entnehmen, dass die Anbindung der Bambini-Feuerwehr  an die Jugendfeuerwehr noch offensteht, ebenso die Einrichtung des Amtes eines Feuerwehr-Counselors. Über die Geschehnisse der Verbandsarbeit im zurückliegenden Jahr wurden die Anwesenden umfassend informiert. Ausführliche Berichte konnte man auch  immer während des Jahres in verschiedenen Printmedien und auf der Internetseite des KFV lesen.

Gerd Werner, Jugendwart der Feuerwehren im Rhein-Lahn-Kreis, gab einen Einblick in die Arbeit der jungen Brandschützer. Nach umfangreichen personellen Veränderungen im Vorstand zu Beginn des Geschäftsjahres befinde  man sich jetzt auf gutem Wege, so Werner. Man hält in der Jugendfeuerwehr weiterhin an Bewährtem fest,  genannt seien hier, Umweltwettbewerb, Abnahme der Leistungsspange und Schwimmwettbewerb. Bei der , vor der Delegiertenversammlung stattgefundenen Versammlung der Jugendfeuerwehr, konnte Gerd Werner zahlreiche Kameradinnen und Kameraden für ihre verdienstvolle Jugendarbeit mit Auszeichnungen ehren.

Zur finanziellen Situation des Kreisverbandes nannte Kassenführer Markus Hansmann  Zahlen, die alle für eine zufriedenstellende Kassenlage standen.

Als weiterer Tagesordnungspunkt folgte der Bericht des Fachbereichsleiters  “Alterskameradschaft“. Paul Schmidt konnte mit seiner Arbeit im  zurückliegenden Jahr zufrieden sein. Das Treffen auf Kreisebene, aber auch die Zusammenkünfte in Verbandsgemeinden und bei örtlichen Wehren waren von Alterskameraden immer gut besucht. Es bleibt festzustellen: Paul Schmidt hat während seiner 12-jährigen Amtszeit das Verbandsleben der Alterskameraden besonders geprägt. Alle mit der Feuerwehr vertraute Personen, aus Politik, Verwaltung und den örtlichen Einheiten können das große Engagement von Paul Schmidt nur bestätigen. Für den Fachbereich “Alterskameradschaft “ ist zukünftig Hartmut Meffert aus Laurenburg zuständig. Die Wahl der beiden Kassenprüfer fiel auf Frank Ullmann aus Nastätten und Johannes Dahmen aus Lohrheim. Neuer Beisitzer im Vorstand für die Verbandsgemeinde Diez ist Ralf Würges.

Neben gelungen Vorträgen honoriger Personen zählen Ehrungen zu den Höhepunkten einer jeder Veranstaltung.

In diesem Jahr wurden mit der Ordensspange des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn die Kameradin Beate Groß und ihr Ehemann Karl-Heinz Groß aus Reckenroth, sowie der Kamerad Hans Gritzner aus Nassau, geehrt.

Auch als ein  Höhepunkt kann man  die Verabschiedung von Paul Schmidt bezeichnen. Mit der Verleihung der Ordensspange und lang anhaltendem Applaus würdigten die Versammlungsteilnehmer seine besonderen Verdienste um das Feuerwehrwesen.

Die Veranstaltung schloss mit der Bekanntgabe von Lollschied, als Ort der Delegiertenversammlung im Jahr 2017.  (Text und Fotos: Bernd Bender)