Foto: Bernd BenderDiez. Bei dem Treffen der Alterskameraden aus dem Rhein-Lahn-Kreis im letzten Jahr in Lahnstein kamen viele der ehemaligen aktiven Feuerwehrmänner zu der Erkenntnis, dass doch erhebliche Defizite bestehen wenn man sich selbst einmal die Frage stellt: Wie gut kenne ich meine nähere Heimat? Meist sind es die Geschäftsstraßen und die Plätze mit den Supermärkten die man vom Einkauf her kennt. Doch eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und kulturellen Zeugnissen aus vergangener Zeit bleibt im Verborgenen. Dieses Jahr war Diez, am Zusammenfluß von Aar und Lahn, das Ziel der Alterskameraden. Eine gute Wahl, um erneut in Sachen Heimatkunde sein Wissen vertiefen zu können.

Für 2014 ist dann zur Abwechslung wieder die Besichtigung eines namhaften Betriebes im Kreisgebiet vorgesehen.  In bewährter Weise hat Paul Schmidt, der Fachbereichsleiter für die Alterskameraden der Feuerwehren des Rhein-Lahn-Kreises, 

im Vorfeld des Treffens die Feuerwehrkameraden der Wache Diez über das Treffen in ihrer Stadt informiert und um die Bereitstellung von Raum innerhalb des Gerätehauses für die Teilnehmer gebeten. Treffpunkt für die Alterskameraden war, Samstag der 08. Juni, um 15.00 Uhr am Eingang zum alten Grafenschloß. 65 Männer aus dem Rhein-Lahn-Kreis waren gekomen. Sie wurden von Paul Schmidt, als Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn, von Marcus Grün, dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Diez, sowie von Gerhard Flach, dem Ansprechpartner für alle Belange der Alterskameraden seiner Verbandsgemeinde, begrüßt.

Die Besichtigung des historischen Teils von Diez begann in der Stiftskirche mit ihren alten Sarkophagen und Grabstätten ehemaliger Diezer Grafengeschlechter. Danach führte die Tour vom Burgberg hinunter in die Altstadt. Sehr anschaulich konnten die beiden Damen der Diezer Stadtführung die Geschichte ihrer Stadt, vom Beginn des Burgenbaues aus der Zeit um 1170 , über die Stadtgründung 1329, bis zum späten Mittelalter auch an Häusern ehemaliger honoriger Diezer Bürger erklären. Doch ließen sie auch das Leben der Menschen innerhalb der Stadtmauern nicht unerwähnt, das damals, durch heute nicht mehr vorstellbare hygienische Bedingungen, unbefestigte Straßen und Gassen, einer sehr hohen Kindersterblichkeit und von einer niedrigen Lebenserwartung geprägt war. Kaum einem der Anwesenden wären diese Dinge in den Sinn gekommen beim Anblick der vielen liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser. Aufgrund der reichlichen Überlieferungen ehemaliger Diezer Stadtschreiber konnten den Feuerwehrmännern zahlreiche Objekte im Bereich der Altstadt gezeigt werden, die auf Einflüsse von Holländern und Hugenotten zurückzuführen sind.

Mit vielen bisher unbekannten Geschichten und Begebenheiten über eine Stadt so ganz in der Nähe, begaben sich die Alterskameraden nach der Stadtführung zur Feuerwache. Im Kameradenkreis gab es jetzt wieder genügend Gelegenheit zum Austausch von Erinnerungen bei guter Bewirtung durch die Diezer Kameraden. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Diez, Franz Klöckner, war inzwischen anwesend und mit ihm auch der ehemalige Stadtbrandinspektor der Stadt Limburg, Hans Arnold, im Alter von 86 Jahren. In seinen Begrüßungsworten ließ Bürgermeister Klöckner die ehemaligen aktiven Wehrmänner wissen, daß in der vergangenen Woche Feuerwehrmänner aus Diez 5 Tage in der Partnerstadt Bad Düben in Sachen die Hilfskräfte vor Ort bei ihrem Einsatz gegen das zur Zeit dort herrschende Hochwasser unterstützt haben. Er schloß seine Begrüßung mit den Worten: "So verstehen wir Feuerwehr". Wenn man jetzt noch die Teilnahme von Hans Arnold an diesem Treffen im Alter von 86 Jahren bedenkt, so wird deutlich, daß der Geist der Feuerwehrkameradschaft selbst über große Entfernungen und bis ins hohe Alter hinein fortwirkt. Bernd Bender, KFV