Wenn eine Feuerwehr auf eine mehr als 100jährige Tradition zurückblicken kann, so zeugt dies von einem besonderen Maß an Hilfsbereitschaft von Menschen für Menschen. Handelte man früher nach dem Wahlspruch: “Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“, so gelten heute bei den Feuerwehren die Begriffe: Retten, Löschen, Bergen, Schützen. Im Jahre 2001 hat man in Miehlen das 100jährige Bestehen der Feuerwehr gefeiert. Die aus der Vergangenheit noch erhaltenen Ausrüstungsgegenstände und Geräte zur Brandbekämpfung wurden wieder in einen optimalen Zustand gebracht, damit man sie den Festbesuchern präsentieren konnte. Auch alte schriftliche Aufzeichnungen der Miehlener Wehr konnte man vorzeigen. So ergab sich eine stattliche Anzahl an Ausstellungsstücken. Eigentlich wäre es schade gewesen, sie nach den Jubiläumsfeierlichkeiten in ihrem jetzigen Zustand und in ihrer Gesamtheit so nicht mehr zeigen zu können. Dies dachte sich der damalige Wehrführer der Einheit Miehlen Walter Fimmel. Damit war die Idee für ein Feuerwehrmuseum geboren. Nachdem sich die Kameraden der Einsatzabteilung mit diesem Vorhaben anfreunden konnten, der Vorstand des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Miehlen im Hinblick auf das Finanzielle sein Einverständnis gab und auch die Verbandsgemeindeverwaltung Nastätten als Träger der Feuerwehr positiv zur Verwirklichung dieses Projektes stand, wurden die verwaltungstechnischen Dinge von Wehrführer Fimmel geregelt und zusammen mit dem Vorstand des Fördervereins die Planungen für den Bau des Museums angegangen. Um eine Idee Wirklichkeit werden zu lassen bedarf es oftmals vieler Helfer. Diese kamen aus den Reihen der aktiven Feuerwehrkameraden und den Alterskameraden, sowie von ortsansässigen Firmen. Mit der Einweihungsfeier am 17. Oktober 2004 war für die Öffentlichkeit erstmals die Möglichkeit gegeben, historische Exponate der Freiwilligen Feuerwehr Miehlen zu besichtigen. Der Bogen spannt sich von schriftlichen Unterlagen aus dem Jahre 1870 über Löscheimer aus Stroh, Helmen und Löscheimer aus Leder, einer seltenen Motorspritze der Marke Breuer TS 4/4 aus dem Jahre 1930, Motorspritze und Ausrüstungsgegenstände der Feuerlöschpolizei, den ersten Atemschutzgeräten aus den 1960er Jahren bis hin zu Helmen der Gegenwart. Eine große Zahl von Fotos zeigen die Entwicklung der Miehlener Wehr, bezeugen Brand- und Hochwassereinsätze und geben so auch historische Veränderungen des Ortes, wieder. Nicht zuletzt belegen sie auch, dass die Feuerwehr großen Anteil am kulturellen Leben in Miehlen hat. Walter Fimmel weiß viel aus der Historie zu berichten wenn er Besuchern die Exponate erklärt, aber auch von Einsätzen die sich durch besondere Vorkommnisse oder besondere technische Anforderungen von anderen Einsätzen unterschieden . Somit fällt es ihm leicht einen Übergang zur heutigen Stützpunktwehr Miehlen, einer tragenden Säule des Feuerwehrwesens in der Verbandsgemeinde Nastätten, zu finden. Das Museum ist baulich mit dem Gerätehaus verbunden, in dem Ausrüstung und Fahrzeuge auf einem hohen technischen Standard, zur Brandbekämpfung, technischer Hilfeleistung, Gefahrgutbergung, Wasserrettung und Absturzsicherung, untergebracht sind. Zu sehen sind ein LF 16/12, ein LF 8/6 (Löschgruppenfahrzeuge), ein MZF-2 (Mehrzweckfahrzeug), ein MTF ( Mannschaftstransportfahrzeug) und ein Schlauchboot RTB 1. Museumsbesuche in Verbindung mit Besichtigung der Einsatzfahrzeuge ist mit vorheriger Terminabsprache möglich. (Text und Foto: Bernd Bender)
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