Die "ausgezeichneten" PersonenJUGENDFEUERWEHR, EINSATZKRÄFTE DER FEUERWEHR UND IHRE ALTERSKAMERADEN BILDEN ZUSAMMEN EINE VERLÄSSLICHE GEMEINSCHAFT

Kreisjugendfeuerwehrversammlung und Delegiertenversammlung des KFV Rhein-Lahn e.V.
 
Schon seit vielen Jahren ist der Monat November die Zeit, in der die Delegiertenversammlungen des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn und die Kreisjugendfeuerwehrversammlungen stattfinden.
Es ist die Zeit, auf das zu Ende gehende Jahr zurückzublicken und für das bald kommende neue Jahr einen Ausblick zu wagen und dafür die Weichen zu stellen.
 
Als Tagungsort hatte man die Aula des Sophie-Hedwig-Gymnasiums in Diez an der Lahn gewählt.
 
Gerhard Werner aus Dessighofen, der neue Mann an der Spitze der Interessenvertretung aller Jugendfeuerwehren im Rhein-Lahn-Kreis, konnte ca. 70 Teilnehmer zur Jugendfeuerwehrversammlung begrüßen. Unter den Anwesenden waren der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises, Günter Kern, der Kreisfeuerwehrinspektor Gerd Grabitzke und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn, Gerhard Bingel.
 
Landrat Kern betonte in seinen Grußworten an die Teilnehmer der Versammlung, daß er ein Interesse an den Problemen der Jugendfeuerwehr habe und diese auch zur Kenntnis nehme.
Er bewertete die Einrichtung einer Schulfeuerwehr am Gymnasium in St. Goarshausen äußerst positiv, sieht aber große Aufgaben auf die Feuerwehren mit ihren Jugendfeuerwehren auf Grund der
demografischen Entwicklung zukommen. Eine Unterstützung von seiner Seite, wo immer es ihm möglich ist, sagte er den Delegierten der Jugendwehren seines Kreises, zu.
 
Kreisjugendwart Gerhard Werner gab einen Rückblick auf das vergangene Jahr. Da dies sein erstes Jahr in dieser Funktion ist, war es ihm wichtig, während des Jahres vor Ort sich bei den Wehren einen
Überblick über das Geschehen bei den Jugendfeuerwehren zu verschaffen. Er bedauerte den leicht rückläufigen Trend bei den Jugendfeuerwehren. Er konnte die derzeitige Anzahl von 751 Jugendlichen in 69 Feuerwehreinheiten des Kreises bekannt geben. Diese Zahlen belegen, daß besonders vor Ort von den Betreuern in den Wehren eine gute Arbeit geleistet wird. Ein Anliegen von ihm ist es, die  Bambinifeuerwehren, Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren, zu steigern.
Kritische Anmerkungen machte Gerhard Werner zur neuen Feuerwehrverordnung, da diese den Wegfall der Jugendwarte auf der Ebene der Verbandsgemeinden zur Folge hat. Ob die dabei eingesparten
Haushaltsmittel in der Jugendarbeit sinnvoll sind, ist sehr zu bezweifeln, wo es doch von den Politikern in den höchsten Ämtern immer wieder heißt, Kinder wären das höchste Gut in der Gesellschaft.
Auch schloss er sich der positiven Bewertung von Landrat Kern in Sachen Schulfeuerwehr an.
Ein guter Fluß der Informationen für alle Funktionsträger in der Jugendarbeit der Feuerwehren im Rhein-Lahn-Kreis wird von Werner für die Zukunft angestrebt.
 
Der Geschäftsführer, Sebastian Schmitt, verlas anschließend den Geschäftsbericht und gab einen Überblick über die Aktivitäten während des Jahres. So fand im Februar ein Schwimmwettbewerb im
Hallenbad in Lahnstein statt, an dem 85 Jugendliche aus 13 Jugendfeuerwehren teilnahmen. Im Mai folgte in Miehlen ein Jugendfeuerwehrwettbewerb, bei dem es um Sport, Spiel, Geschicklichkeit und 
feuerwehrtechnisches Wissen ging. Die Abnahme der Leistungsspange fand im Juni in Scheidt, mit einer Beteiligung von Jugendlichen aus 15 Wehren des Kreises, statt.  Insgesamt 7 Mannschaften in
zwei Altersklassen mit erstmals zwei reinen Mädchenmannschaften spielten in Nassau an der Lahn um den Sieg bei einem Fußballturnier im August.
 
Im Laufe des Jahres haben Jugendfeuerwehren Umweltaktivitäten geleistet und wurden dafür im Rahmen der Kreisjugendfeuerwehrversammlung mit einer Geldprämie und Urkunde ausgezeichnet. Es waren Jugendliche der Wehren Obernhof, Scheidt, Obertiefenbach, Niederneisen, Nassau, Laurenburg und Holzhausen.
 
Daniel Höhne, in seiner Eigenschaft als Kassenführer, gab den Bericht zur Kassenlage bekannt und Stefan Wöll, als Sprecher der Kassenprüfer, bescheinigte ihm eine einwandfreie Kassenführung.
Es folgte anschließend die Entlastung des Vorstandes.
 
Der KFI, Gerd Grabitzke, fand in seiner Rede an die Versammlungsteilnehmer lobende Worte über die im ersten Jahr des neuen Vorstandes geleistete Arbeit.
 
So kann man abschließend von einem guten Verlauf und von zufriedenstellenden Ergebnissen bei dieser Kreisjugendfeuerwehrversammlung sprechen.
 
Im Anschluß an die Versammlung der Jugendfeuerwehren schloss sich die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn e.V. für das Jahr 2010 an. Etwa 150 Anwesende konnte der Vorsitzende des Verbandes, Gerhard Bingel, begrüßen.
Abgeordnete des Landtages, Mitglieder des Kreistages, Bürgermeister und in deren Vertretung Beigeordnete waren anwesend, sowie der Landrat Günter Kern und der Staatssekretär im Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz.
 
In seinen Grußworten stellte Lewentz eine erfreulich positive Entwicklung des Feuerwehrwesens im Rhein-Lahn-Kreis fest. Die Jugendfeuerwehr im Kreis ist im Vergleich zu den übrigen Kreisen in Rheinland-Pfalz gut aufgestellt was die Anzahl der Mitglieder betrifft.
Die Anzahl der Einsatzkräfte in Rheinland-Pfalz ging im Zeitraum 2009/2010 um 5000 zurück. Im Rhein-Lahn-Kreis dagegen nahm sie um 71 Aktive zu. Die Politik der Landesregierung hält auch weiterhin an dem Verbleib der Feuerwehren in den Gemeinden fest. Die Bambinifeuerwehren  und das Wahlpflichtfach "Feuerwehrtechnischer Unterricht" an den Schulen sind nach Meinung von Lewentz gute Grundlagen für das Feuerwehrwesen in Rheinland-Pfalz.
 
Landrat Günter Kern bezeichnete die Bambinifeuerwehren als ein guter Weg junge Menschen für die Feuerwehr zu interessieren. Er bewertete es positiv, daß in seinem Kreis 20 bis 30 Prozent der Jugend bis 16 Jahre bei den Jugendfeuerwehren Zugang gefunden haben. Er zitierte eine Prognose die besagt, daß im Jahre 2016 nur noch 850 Kinder im Kreis eingeschult werden. Im Jahre 2000 waren es noch 1360 Kinder. Befürchtet wird eine Verringerung der Kinderzahl in einigen Verbandsgemeinden um 50 Prozent.
 
Nach den Grußworten der Gäste verlas der Geschäftsführer des KFV, Markus Hies, den Geschäftsbericht. Darin fanden eine Vielzahl von Ereignissen während des Jahres ihre Erwähnung.  So z. B. die Teilnahme von Ralf Heil an einem Lehrgang für Wertungsrichter, das Geschicklichkeitsfahren für Einsatzfahrer in Hahnstätten, der 1. Platz von Peter Fast in der Klasse B beim Landesentscheid im Geschicklichkeitsfahren, die Abnahme des Feuerwehrleistungsabzeichens in Oberbachheim und die Delegiertenversammlung des LFV in Koblenz. Als hervorragend kann die Mitgliederzahl von 10579 im KFV Rhein-Lahn bezeichnet werden.
 
Im Anschluß an den Geschäftsbericht folgte der Bericht der Jugendfeuerwehr, daran anschließend der Kassenbericht. Den Abschluß zum TOP "Berichte" bildete der Bericht der Alterskameraden . Deren Fachbereichsleiter Paul Schmidt konnte erfreulicherweise von einem spürbaren Aufwärtstrend, was den Besuch von Veranstaltungen der Alterskameraden betrifft, berichten. Ein Zitat aus seinem Bericht lautet: "Die Alterskameraden bringen erlebte und gelebte Kameradschaft".
 
Der Kassenführer Markus Hansmann bekam vom Sprecher der Kassenprüfer, Jörg Preißmann, eine einwandfreie Führung seiner Kasse bescheinigt und gleichzeitig beantragte Preißmann die Entlastung des Vorstandes, die dann von der Versammlung gewährt wurde.
 
Zu neuen Beisitzern im Vorstand wurde für die Verbandsgemeinde Nassau, Markus Groß aus Singhofen und für die Stadt Lahnstein, Hans-Josef Kadenbach, gewählt. Verabschiedet wurde Klaus Gitzen aus Lahnstein, der dem Vorstand in der Zeit von 2003 bis 2010 angehörte.
 
Bedingt durch die Nachwuchsfrage bei den Feuerwehren konnte der Landesgeschäftsführer im Landesfeuerwehrverband, Michael Klein, für einen Fachvortrag zum Thema „Bambinifeuerwehren" gewonnen werden. Darin kam zum Ausdruck, daß die Bezeichnung "Bambinifeuerwehren" von den Kindern selbst gewählt wurde.  Gesetzunabhängig von der Jugendfeuerwehr können dieses Vorbereitungsgruppen gegründet werden. Zielsetzungen für die Kinder sind : Brandschutzerziehung, Wertevermittlung, Teamfähigkeit und
Gesellschaftsfähigkeit. Migrationshintergrund und somit Sprachförderung sind ein wichtiger Gesichtspunkt des päd. Konzeptes. Pro 6 Kinder ist ein Betreuer vorgesehen. Auch Eltern mit einer Vorbereitung auf eine Betreueraufgabe können mit eingebunden werden.
Auch kam Klein auf die sinkenden Schülerzahlen in Rhenland-Pfalz zu sprechen und nannte die Zahl von 43 Prozent beim Rückgang von Schülern in den nächsten 10 Jahren.
Wenn die Feuerwehren mit ihrer Jugendarbeit erst bei Kindern im Alter von 10 Jahren ansetzen, werden die ersten Weichen für andere Interessen bei den Kindern schon gestellt sein.  Deshalb ist eine große Bereitschaft zur Einrichtung von Bambinifeuerwehren unerlässlich, so Klein.
 
Nach all den angesprochenen Zukunftsfragen und den Möglichkeiten ihrer Bewältigung kam man zu einem angenehmen Punkt der Tagesordnung, den Ehrungen.
Mit der Ordensspange des KFV Rhein-Lahn e.V. wurden von der Feuerwehreinheit Diez ausgezeichnet: Sven Dietrich, Thomas Thorn, Hermann Stoll und Christian Wuth.
Lothar Fetter von der Einheit Holzheim und Günter Heuser von der Einheit Birlenbach-Fachingen wurden ebenfalls für besondere Verdienste um ihre Wehren mit der Ordensspange geehrt.
 
Terminberatungen für die Jahre 2011 und 2012, die immer auf der Internetseite des Verbandes aktuell ersichtlich sind, beendeten die 32. Delegiertenversammlung des KFV Rhein-Lahn. Die nächste Delegiertenversammlung findet in Dachsenhausen statt.
   
 
Bernd Bender