Als Kind  fand Manfred Kern es interessant, den Feuerwehrmännern in seiner Heimatgemeinde Weisel bei ihren Übungen zuzusehen. Die Technik beeindruckte ihn, die gelebte Kameradschaft und  gesellige Veranstaltungen der Feuerwehr,  die das Leben im Ort bereicherten, trugen dazu bei, dass auch er in die Feuerwehr eintrat, genau so, wie zuvor schon sein Vater und ein Onkel. 1970 wurde Manfred Kern Feuerwehrmann. Neben der dienstlichen Aus-und Weiterbildung übernahm er zusätzlich für 8 Jahre die Funktion des Gerätewartes. 1988 wurde Kern von seinen Kameraden zum stellv. Wehrführer gewählt und 1991 zum Wehrführer. Bis 2002 führte Manfred Kern die   Freiwilligen Feuerwehr Weisel. Er gab Anstöße zur Gründung einer Jugendfeuerwehr und war selbst Gründungsmitglied des Fördervereins. Dem Vorstand des Vereins gehörte er 4 Jahre als dessen stellv. Vorsitzender an und 12 Jahre lang lenkte er als Vorsitzender die Geschicke des Fördervereins.Im Rückblick auf seine Dienstzeit in der Einsatzabteilung sind ihm besonders Hochwassereinsätze in Kaub und St. Goarshausen im Zusammenwirken  mit anderen Wehren aus der Verbandsgemeinde Loreley in Erinnerung. Aber auch an eine Serie von Bränden in der Nachbargemeinde Bornich, wobei es innerhalb von einer Woche zu 4 Einsätzen durch  Gebäudebrände kam, denkt er noch heute zurück. Ein schweres Unwetter in Form eines Tornados (Luftwirbel) löste im Jahre 2005 einen Dauereinsatz der Weiseler Feuerwehr aus. Die  Stromversorgung war  komplett unterbrochen, die Erde war stellenweise bis zu einem halben Meter mit Hagel bedeckt, Dächer von Häuser wurden abgedeckt und eine uralte Linde in Ortsnähe knickte ab. Medien waren vor Ort und berichteten deutschlandweit darüber. Dass die Feuerwehr schon immer eine Herzensangelegenheit von Manfred Kern war, beweisen auch seine Bemühungen, zusammen mit Karl- Heinz Grassmann, alte Ausrüstungsgegenstände und außer Dienst gestellte Gerätschaften der Feuerwehr für die Nachwelt zu erhalten. So entstand im Gebäude des ehemaligen Backhauses der Gemeinde ein Feuerwehrmuseum, das Kern betreut. Markante Ausstellungsstücke sind u. a. Handdruckpumpen, mehr als 100 Jahre alt und das erste Fahrzeug der Weiseler Feuerwehr, ein VW-Bus von 1961 mit eingebauter Pumpe und voll funktionstüchtig. Ein weiterer Beweis für das große Engagement von Manfred Kern in Dingen, die Feuerwehr betreffend, ist seine Mitgliedschaft bei den “Singenden  Feuerwehrmännern“. Neun  Feuerwehrmänner haben sich vor 20 Jahren zu einer   A -Cappella-Gruppe zusammengefunden´, um bei einer Karnevalsveranstaltung einmal aufzutreten. Dank der Initiative des damaligen Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Loreley, Günter Kern, blieb es dabei nicht, was auch gut war, denn mittlerweile wird die  A–Cappella-Gruppe weit über die Grenzen des Rhein-Lahn-Kreises hinaus zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen gebucht. Eine solche “Sondergruppe“ für Einsätze im Bereich Unterhaltung können nicht viele Feuerwehren vorweisen. In diesem Jahr ist Manfred Kern, bedingt durch das Erreichen der Altersgrenze von der Einsatzabteilung zu den Alterskameraden gewechselt. Zukünftig wird er sich mit ihnen einmal im Monat treffen und so, die über Jahre gewachsene Kameradschaft fortführen. In der Begründung zur Verleihung der Ordensspange des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn ist von Manfred Kern als einem Eckpfeiler der Freiwilligen Feuerwehr und des Fördervereins der FF Weisel zu lesen. Dies unterstreicht seine Verdienste um das Feuerwehrwesen. Auf Vorschlag der Wehrführung und Befürwortung der Wehrleitung, wurde ihm die  Ordensspange des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Lahn, von dessen stellv. Vorsitzenden, Ralf Elenz, verliehen. (Text und Foto: Bernd Bender)